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Die Waffe: Jo (Stock)
Jodo ist eine alte japanische Kampfkunst mit dem Jo, einem Hartholzstock aus japanischer Eiche von 128 cm Länge
(4 Shaku, 2 Sun, 1 Bu) und mit einem Durchmesser von 2,4 cm (8 Bu).
Der Jo wird im Jodo nicht wie sonst beim Stockfechten gegen einen anderen Stock, sondern ausschließlich zur
Verteidigung gegen das japanische Schwert (Katana) benutzt. Ein Katanaschnitt kann einen Jo gebrauchsuntauglich
machen, aber kaum durchtrennen; umgekehrt ist ein geübter Jodoka imstande, mit einem Jo-Hieb ein Katana zu
zerbrechen oder einen tödlichen Körpertreffer (etwa zur Schläfe oder zum Solarplexus) zu führen. Im Training wird
das Katana durch ein hölzernes Bokken simuliert.
Inhaltsverzeichnis, auf dieser Seite liest Du zum Thema Jo:
1.
Entstehung
2.
Techniken
3.
Das Training
3.1.
Die Kihon
3.2.
Die Kata
4.
Tipp für interessierte AiKiDo-Übende
5.
Video zum Thema Aiki - Jo:
6.
Literatur
1. Entstehung
Jodo wurde ca. 1605 von dem Samurai Muso Gonnosuke begründet. Die Überlieferung berichtet, dass Muso
Gonnosuke als Schwertkämpfer unbesiegt war, bis er sich bei einer Begegnung mit Musashi Miyamoto hilflos gegen
dessen überlegener Schwerttechnik fand. Daraufhin meditierte er, bis er im Traum eine Eingebung hatte und daraufhin
den Jo entwickelte. Dementsprechend wurde seine neue Kampfkunst später Shindo Muso Ryu (auch Shinto Muso Ryu)
genannt (etwa: Muso-Schule des himmlischen Wegs).
2. Techniken
Der Jo ist ca. 30 cm länger als ein Katana, aber deutlich kürzer und damit wendiger als ein Bo. Er wird ebenfalls
beidhändig geführt; dabei können die Hände umgreifen, den Jo wenden, oder ihn vor und zurück gleiten lassen.
Der Jo wird je nach dem Ziel des Stoßes oder Schlages unterschiedlich geführt: Zur Verhinderung eines
Schwertschlages wird der Jo quer auf oder unter den Schwertgriff oder die Handgelenke des Angreifers geführt und
drückt sie nach unten bzw. oben. Arbeitspunkt ist die Länge des Jo.
Zur Abwehr des Schwertes wird der Jo in einer diagonalen Kurve geschlagen, die tangential mit dem Schwertschlag
zusammentrifft und das Schwert damit seitlich ablenkt. Arbeitspunkt ist das vordere Viertel des Jo.
Zum Angriff auf den Gegner wird der Jo in einer Kurve zur Schläfe geschlagen oder zum Solarplexus bzw. zu den
Augen hin gestoßen. Arbeitspunkt ist die vordere Kante des Jo.
3. Das Training
Jodo wird im Dojo geübt; optimal ist ein glatter Holzfußboden. Die traditionelle Trainingsuniform besteht aus einer
dunkelblauen Kendo-Jacke und einem dunkelblauen Hakama; üblich ist auch die Kombination einer weißen Judo-
Jacke mit blauen oder schwarzem Hakama.
Wie für die Koryu-Schulen typisch, wird Jodo in Form von Kata als Partnerübung gelehrt: Der Lehrer übernimmt mit
einem Bokken die Rolle des Angreifers (Uchidachi), der Schüler (Shidachi) übt die Kata mit dem Jo. Später lernt der
Schüler dann auch die Schwertseite zu übernehmen. Da Jodo die Verteidigung gegen einen Angriff mit dem Katana
lehrt, muss die Schule auch einen realistischen Schwertangriff darstellen können.
3.1. Die Kihon
Vor den eigentlichen Kata übt der Schüler die Kihon (= Grundformen). Dies sind 12 Formen, die um 1929 von Shimizu
Takaji als elementare Bestandteile aus den Jo-Kata herausdestilliert wurden. Die Kihon werden zunächst als
Einzelübung (Kihon tandoku) und dann als Partnerübung (Kihon sotai) gemeinsam mit einem Uchidachi mit Bokken
trainiert.
Im Training der Kihon und der Kata wird auf strikte Einhaltung der Form geachtet: Die Abfolge und die korrekte
Ausführung aller Bewegungen sind genau definiert.
Es gibt 12 Kihon-Techniken:
· Honte Uchi [本 手 打]
· Gyakute Uchi [逆 手 打]
· Hiki Otoshi Uchi [引 落 打]
· Kaeshi Tsuki [返 し 突]
· Gyakute Tsuki [逆 手 突]
· Maki Otoshi [巻 落]
· Kuri Tsuke [繰 付]
· Kuri Hanashi [繰 放]
· Tai Atari [体 当]
· Tsuki Hazushi Uchi [突 外 打]
· Dobarai Uchi [胴 払 打]
· Tai Hazushi Uchi [体 外 打]
3.2. Die Kata
Jede Kata verläuft nach einem festen Muster: Gruß; Einnahme der Ausgangsposition; Angriff des Uchidachi; Abwehr
durch Shidachi mit Gegenangriff und Bedrohung des Uchidachi (gegebenenfalls weitere Angriffe und Abwehr);
Uchidachi signalisiert sein Aufgeben; beide Seiten ziehen sich auf ihre Ausgangspositionen zurück und grüßen ab.
Es gibt 7 Serien von Jo-Kata in ansteigender Schwierigkeit:
· 12 Kata omote (= vorn)
· 12 Kata chudan (= mittlere Stufe)
· 2 Kata ran-ai (= Unordnung-Harmonie)
· 12 Kata kage (= Schatten)
· 6 Kata samidare (= Mairegen)
· 5 Kata gohon no midare (= Regen der 5 Wurzeln)
· 12 Kata okuden (= verborgen/geheim)
4. Tipp, für interessirte an einem Training:
Shindo Ryu Aiki - Jo ist eine systematische und strukturierte Form im Umgang mit dem Jo und wird im ACI (Aikido
Cooperation International) gelehrt. Sie ist eine wertvolle Ergänzung zum Aikido. Darüber hinaus steht diese Form allen
Budokünsten offen und ist als eigenständige Sektion der ACI für alle zugänglich. Ein eigenständiges
Graduierungssystem lässt den Entwicklungsstand klar erkennen und ist Ausdruck des Leistungstandes der Mitglieder.
Veranstaltungen: Spezielle Aiki - Jo Seminare, Basisseminare und weitere Qualifikationen im Umgang mit dem
Jo werden regelmäßig vom ACI angeboten.
5. Video zum Thema Aiki - Jo:
6. Literatur
•
Pascal Krieger: Jodô la voie du bâton / the way of the stick (zweisprachig französisch/englisch), Genf
(CH) 1989, ISBN 2-9503214-0-2
•
Matsui: Jodo Nyuumon (japanisch, Bilderfolge aller Seiteikatas, Kihon) Tokyo, 2002, ISBN 4884580184
•
Michael Finn: The Way of the Stick(englisch) Paul H Crompton, 1984, ISBN 0901764728
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Jodo ( 杖 道 )
Japanische Kampfkunst mit dem Stock